Welche Flächenheizung für das Dachgeschoss?

Dachgeschossausbau und Wandheizung an der Dachschräge

Mit einem Dachgeschossausbau lässt sich die Wohnfläche eines Hauses teils erheblich erweitern. Zudem kann das Wohnen in einem ausgebauten Dachgeschoss sehr attraktiv sein. Allerdings stellt die Beschaffenheit des Raumes besondere Anforderungen an die Beheizung bzw. die Klimatisierung. Eine Wandheizung an den Dachschrägen bietet hier viele Vorteile.

Nicht selten werden im ausgebauten Dachgeschoss große offene Räume geplant, um die besondere Charakteristik des Dachstuhls zu betonen. Neue Fensteröffnungen reichen gerne bis zum Boden. Für klassische Wandheizkörper bleibt dann wenig Platz.

Eine Fußbodenheizung kann eine passende Heizlösung sein, wenn die Statik der Zwischendecke den Einbau zulässt. Gerade traditionelle Fußbodenheizungen im Heizestrich mit zusätzlicher Wärmedämmung bedeuten eine erhebliche zusätzliche Last für den Dachgeschossboden.

Für eine Deckenheizung reicht die Fläche des horizontalen Deckenanteils – falls überhaupt vorhanden – oft nicht aus, um eine ausreichende Heizleistung zu erzielen.

Dagegen sind im Dachgeschoss die Wandflächen im Bezug zur Raumgröße überproportional groß. Sie werden auch nicht durch Mobiliar zugestellt, das die Wärmeabstrahlung behindern kann. Eine Wandheizung an den Dachschrägen nutzt und unterstützt die besonderen Gegebenheiten des Raumes. Daneben bietet die Flächenheizung an der Wand nicht nur energetische Vorteile und Einsparpotentiale bei den Energiekosten, sondern kann im Zusammenwirken mit einer reversiblen Wärmepumpe im Sommer auch für eine Kühlung der Räume unter dem Dach eingesetzt werden.

Unterkonstruktion der Dachschrägenheizung

Was bei der Installation zu beachten ist

Für die thermische Aktivierung der Dachschrägen eignen sich in den meisten Fällen die Trockenbauplatten der Deckenheizung mit einer Länge von 1.200 mm. Falls größere Flächen zur Verfügung stehen, können auch die Elemente der Wandheizung mit einer Länge von 2.000 mm verwendet werden. Allerdings erfordern die Größe und Schwere der Wandheizungsplatten eine zwei-Mann Montage.

An den Dachsparren wird die Unterkonstruktion nach Trockenbaurichtlinie horizontal im Abstand von 400 mm zueinander befestigt. Als Unterkonstruktion können Holzlatten oder Hutprofile aus verzinktem Stahlblech verwendet werden.

Die Trockenbauplatten mit den intergierten Heizrohren werden unter Vermeidung von Kreuzfugen an die Unterkonstruktion geschraubt. Die hydraulische Schaltung der Heizelemente untereinander und der Anschluss an die RTL-Regelboxen erfolgt analog zur Montageanleitung für die Deckenheizung.

Die Restflächen der Dachschrägen werden mit inaktiven 12,5 mm starken Gipskartonplatten verschlossen. Die Verlegung erfolgt nach den im Trockenbau üblichen Standards.

Ohne Dachdämmung geht es nicht

Die Dachschrägen müssen entsprechend des GEG (Gebäudeenergiegesetz) seit 2014 genügend wärmegedämmt sein (U-Wert < 0,24 W/(m2K)). Bei der Ausführung der Dämmung müssen die Regeln der Baukunde eingehalten werden, sie lohnt sich aber in den meisten Fällen. Eine gute Dachdämmung spart ca. 8% Heizenergie, schützt vor Hitze im Sommer, wird von der BAFA finanziell gefördert und trägt zum Klimaschutz bei. Was es bei der Dachdämmung zu beachten gibt und wie teuer die unterschiedlichen Dämmverfahren sind, erfahren Sie unter https://www.co2online.de/modernisieren-und-bauen/daemmung/dachdaemmung/

Falls die Heizleistung der Dachschrägenfläche nicht ausreicht

Sollte die Heizleistung Dachschrägenheizung aufgrund der limitierten Fläche nicht ausreichen, könnte eine zusätzliche Deckenheizung oder Wandheizung an den geraden Wänden den Heizbedarf abdecken.

Bei Platzproblemen an der Dachschräge oder falls Dachfenster die Auslegung der Heizelemente erschweren, können die Trockenbauplatten eines Sets Deckenheizung auch auf Dachschräge und Decke aufgeteilt werden.

Bei hohen Anforderungen insbesondere an die Kühlleistung, gibt es die Möglichkeit Trockenbauplatten mit integriertem Kupferrohr einzusetzen. Diese erzielen eine um 40-50% höhere Heiz-Kühlleistung.