So geht’s: Fußbodenheizung mit Trocken­estrich­platten verlegen

Die Bestandteile der Fußbodenheizung Sets mit Trockenestrichplatten richten sich nach der ausgewählten Fläche und sind der PDF Montageanleitung und der entsprechenden Produktseite zu entnehmen. In unserem Shop erhalten Sie außerdem weiteres Zubehör und geeignetes Werkzeug.

Hinweis

Trotz der vereinfachten Montage gilt grundsätzlich auch für die FLEXIRO Dünnbett Fußbodenheizung: Arbeiten an Heizungsanlagen erfordern ausreichende handwerkliche Kenntnisse und Fähigkeiten. Lassen Sie die Installation im Zweifel von einem Fachmann durchführen.

Zunächst wird die Anordnung der Heizkreise festgelegt. Der Montageort der RTL-Box wird so gewählt, dass die Heizrohre aller Heizkreise direkt und ohne Verlängerung bis zur Regelbox geführt werden können.

• 3 m² = 6 Platten = 1 Heizkreis
• 6 m² = 12 Platten = 2 Heizkreise
• 9 m² = 18 Platten = 3 Heizkreise
• 12 m² = 24 Platten = 4 Heizkreise

Die Rohre der Fußbodenheizung können prinzipiell verkürzt werden. Es ist jedoch darauf zu achten, dass die Längenunterschiede zwischen den Einzelanschlüssen nicht zu groß werden (max. 15% Längendifferenzen).

Achtung: Die Trockenbau Fußbodenheizung darf mit Systemtemperaturen bis maximal 54°C betrieben werden. Höhere Temperaturen schädigen auf Dauer die Trockenestrichplatten.

Der vorhandene Untergrund muss eine ebene, saubere, trockene und tragfähige Fläche aus Gipsfaserplatten sein. Zunächst wird ein Verlegeplan für die Anordnung der vorgefrästen Trockenestrichplatten und die Positionierung der RTL-Box erstellt. Die Heizrohre sollten ohne Überschneidungen von der RTL-Box zur Heizfläche und zurück geführt werden können.

Das RTL-Ventil sollte auch nach der Montage erreichbar bleiben. Der Abstand zum Fußboden sollte mindestens 20 cm betragen, damit die Rohrenden nach der Montage der Verteiler noch in die Einzelanschlüsse gesteckt werden können.

Für eine genaue und effiziente Temperaturregelung sollte die RTL-Box so platziert werden, dass der Thermostatkopf die Temperatur der Raumluft erfassen und von dieser ungehindert umströmt werden kann.

Bitte die gesondert beigefügte Montage- und Bedienungsanleitung der RTL-Box beachten.

Im nächsten Schritt ist ein mindestens 20 mm breiter Randdämmstreifen rund um die zu beheizende Bodenfläche zu verlegen. Auch Säulen oder ähnliches sind mit dem Randdämmstreifen einzufassen, damit sich der gesamte Bodenaufbau ausdehnen kann.

Der Randdämmstreifen wird nach der kompletten Verlegung des Oberbelages (bei Fliesenverlegung erst nach dem Verfugen) abgeschnitten.

Vor der Montage wird die planerisch festgelegte Heizfläche auf den Fußboden übertragen und die Trockenestrichplatten werden nach den Erfordernissen zugeschnitten. Verwenden Sie für den Zuschnitt eine Handkreissäge, Stichsäge oder eine Handsäge mit geeignetem Sägeblatt.

Achtung: Die vorgefrästen Estrichplatten werden nur für die vorgesehene Heizfläche benötigt. In den unbeheizten Randflächen und zum vollständigen Auffüllen der 3. Aufbaulage werden Standardestrichplatten verarbeitet.

Auf den vorbereiteten Fußboden werden die vorgefrästen Trockenestrichplatten mit Estrichkleber (PU-Kleber) aufgeklebt und zusätzlich mit Schnellbauschrauben oder Tackerklammern befestigt. Der Estrichkleber wird ausschließlich auf den Fußboden aufgetragen. Es ist kein vollflächiger Auftrag des Klebers erforderlich. Es genügt der Auftrag von Klebeschnüren. Detaillierte Informationen zum Klebeprozess sind bei den Herstellern der Platten erhältlich.

Die Zulaufplatte muss so ausgerichtet werden, dass die Heizrohre zur RTL-Box geführt werden können.

Mit der Verlegung des Heizungsrohrs wird optimalerweise in der Nähe der Verteilerfinger angefangen, um die Rohrlänge für den Anschluss so gering wie möglich zu halten. Der Mindestabstand der Rohre zueinander beträgt 10 cm. Der Abstand der Fußbodenheizung zu den Raumwänden sollte mindestens 5 cm betragen.

Die Rohre sind drallfrei zu verlegen. Beim Einsatz von Trockenestrichplatten bietet sich eine spiralförmige Verlegung an. Sie verfügt neben einer sehr gleichmäßigen Wärmeverteilung, außerdem über große Radien, die eine drallarme Verlegung erleichtern. Beim Begehen der Trockenbauplatten ist Vorsicht angebracht. Vor dem Schließen der Nuten mit geeigneter Fugenspachtelmasse muss sichergestellt sein, dass das Heizrohr überall fixiert ist und nicht aus den Nuten heraussteht.

Geknickte oder beschädigte Stellen am Heizrohr sind herauszuschneiden. Zum Herausschneiden und Einkürzen der Rohre können die im Zubehör verfügbaren Schlauchcutter oder Rohrscheren verwendet werden. Das Rohrende muss gratfrei und gerade abgeschnitten sein. Anschließend ist das Rohr mit einer dauerhaft dichten Kupplung (Steckverbinder) wieder zu verbinden. Die Kupplung ist durch Umwickeln mit PE-Folie vor dem direkten Kontakt mit der Vergussmasse zu schützen. Die Position der Kupplung muss gekennzeichnet werden. Nach dieser Reparatur müssen die Rohre ggf. verlängert werden.

Verschiedene Verlegeformen sind möglich und können den räumlichen Gegebenheiten angepasst werden. Allerdings ist eine spiralförmige Verlegung aufgrund der weniger engen Biegeradien für den Einsatz mit Trockenbauplatten besser geeignet. Bei der Verwendung einer mäanderförmigen Verlegung wird der Einsatz zusätzlicher Befestigungen empfohlen. Rohrkreuzungen sollten bei der Verlegeplanung auf jeden Fall vermieden werden, um die Vorteile der geringen Aufbauhöhe der Dünnbett Fußbodenheizung vollständig nutzen zu können.

Die Verteilerfinger werden mit einer Eurokonus-Verschraubung an die RTL-Box angeschlossen. Der Eurokonus hat eine selbstdichtende Wirkung, während die Metallverschraubung eine reine Sicherungsfunktion übernimmt. Ein Überdrehen ist unbedingt zu vermeiden, um die Dichtheit des Heizsystems nicht zu gefährden.

Der Anschluss der Heizrohre in den Verteilerfingern erfolgt über eine einfache Steckmontage. Die gerade abgeschnittenen und eventuell eingekürzten Heizrohre werden direkt bis zum Anschlag in die Steckanschlüsse der Verteilerfinger gesteckt.

Im Regelfall wird die FLEXIRO Fußbodenheizung parallel zu weiteren Heizkörpern oder als Ersatz eines alten Heizkörpers in das vorhandene Heizungssystem eingebunden. Dazu wird jeweils ein T-Stück (nicht im Lieferumfang)  in den Vor- und Rücklauf der Heizanlage eingebracht.

Bitte unbedingt die korrekte Zuordnung von Vor- und Rücklauf in der RTL-Box beachten. Das Vertauschen von Vor- und Rücklauf in der Regelbox setzt das Thermostatventil außer Funktion und verhindert die Funktion der Fußbodenheizung.

Vor der Inbetriebnahme der Fußbodenheizung ist unbedingt sicherzustellen, dass das System und alle dazugehörigen Komponenten korrekt installiert und dicht sind. Die Druckprüfpumpe ist als Zubehör im Shop erhältlich.

Genaues Vorgehen und Anschlüsse bei der Druckprüfung im Video

Wir empfehlen unbedingt einen Probelauf der Fußbodenheizung durchzuführen, bevor das Rohrsystem mit Ausgleichsmasse bedeckt wird. Es ist die letzte Gelegenheit, Verlegefehler oder Beschädigungen zu korrigieren!

Verwenden Sie zum Schließen der Nuten in den Estrichplatten eine Spachtelmasse oder alternativ einen Gipsansatzbinder entsprechend der Herstellerangaben. 

Bei der Wahl einer geeigneten Bauchemie (Ausgleichsmasse) für Flächenheizungen sollte auf die Eigenschaft „flexibel" geachtet werden. Beim Auftragen der Ausgleichsmasse muss die Fußbodenheizung außer Betrieb sein! Die minimale Aufbauhöhe liegt bei 18 mm, sofern ein keramischer Oberbelag gewählt wird. Bei anderen Oberbelägen sollte die Bauchemie eine zusätzliche Abdeckung des Heizrohres von mindestens 5 mm aufweisen.

Schließen Sie mit der Fugenspachtelmasse auch alle nicht genutzten Nuten in den Estrichplatten. 

Oberbelag

Das Verlegen von keramischen oder feinsteinzeug Fliesen im Format 330x330 mm ist unproblematisch. Die Eignung größerer Formate klären Sie bitte mit dem Fliesenhersteller im Hinblick auf die Bodenkonstruktion ab. Wir weisen wir auf die Einhaltung der Gesetze, Verordnungen, Richtlinien und Normen bei der Planung und Erstellung von Heizungsanlagen und der Ausführung von Trockenbauarbeiten hin. Fußbodenbeläge müssen mit „für Fußbodenheizungen geeignet“ gekennzeichnet sein.

Nach Fertigstellung und natürlicher Austrocknung des Oberbelages erfolgt der Aufheizvorgang. Bei einer Belegung mit Fliesen darf die Fußbodenheizung nicht in Betrieb genommen werden, bevor der Fliesenkleber vollständig ausgehärtet ist. Die Aufheizung erfolgt in der Regel nach einem Aufheizprotokoll. Diesbezügliche Herstellerhinweise für die verwendete Bauchemie sind unbedingt zu beachten.